St. Peterskirche Ammelbruch
Urkundlich kann die Geschichte der Kirche erst vom 30-jährigen Krieg an nachgewiesen werden. 1631 und 1634 erlitt Ammelbruch eine völlige Ausplünderung. Die Kirche wurde verwüstet und eine Glocke zerschlagen. In ihrem baulichen Wesen blieb sie jedoch trotz Kriegswirren erhalten. 1667 konnte die Gemeinde eine größere Reparatur an der Kirche vornehmen, dafür wurde eigens eine Kirchenkollekte erhoben.
Orgel und Emporenbilder
Beim Umbau der Kirche 1753 wünschte sich die Gemeinde auch eine neue Orgel. Durch die Spende des 1779 auf dem Krankenbett niederliegenden Georg Frank von 200 Gulden, mit denen er um Genesung bat, konnten schließlich die 420 Gulden aufgebracht werden für die neue Orgel, die von der Fa. Gessinger aus Rothenburg gebaut wurde. Der Orgelprospekt ist bis heute geblieben. Aus dem 18.Jahrhundert stammen vermutlich auch die Emporenbilder mit Darstellungen der Apostel und einzelner Szenen aus dem Neuen Testament (Rieser Meister).
Taufstein und Kanzel
Turmuhr
Wann die erste Turmuhr installiert wurde, können wir nicht mehr feststellen. Doch heißt es in der Chronik, dass zu den Mesneraufgaben des Schulmeisters schon 1655 „das Stellen der Uhr“ gehörte. Also muss damals schon eine Turmuhr vorhanden gewesen sein. Fest steht, dass 1738 die alte Uhr durch eine neue ersetzt wurde. Nahezu 200 Jahre arbeitete sie, bis sie 1939/40 gegen eine neue mit Schlagwerk von der Fa. Hörz, Neuulm ausgewechselt wurde. Seit 1987 gibt es von der gleichen Firma eine Funkuhr mit computergesteuertem Läutwerk.
Glocken
Nach Beendigung des 30-jährigen Krieges besaß die Kirche nur eine Glocke, die wahrscheinlich bereits aus dem 14. Jahrhundert stammte. Von umherziehenden plündernden Horden war die Kirche im 30-jährigen Krieg ausgeraubt und verwüstet worden. Dabei wurden auch die Glocken mitgenommen oder zerstört. Um 1700 wurde eine zweite Glocke angeschafft. 1887 wurde die alte namenlose erste Glocke neu gegossen. Im selben Jahr stiftete der Privatier Wilhelm Müller, ein Bruder des damaligen Pfarrers, eine weitere Glocke. 1917 mussten zwei der Glocken als Kriegsmaterial abgeliefert werden. 1918 bestellte die Gemeinde eine Stahlgussglocke und bald darauf noch 2 weitere. Auch im zweiten Weltkrieg mussten die Glocken wieder abgegeben werden und zwei davon kamen nicht mehr zurück. Das Glockengeläut wurde 1949 durch Anschaffung von vier Stahlgussglocken vervollständigt.
Petrusheiligtum
Die erste Steinkirche, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts unter Crafto von Warberg gebaut wurde, wurde dem Apostel Petrus geweiht.
In der Chronik der Kirchengemeinde ist zu lesen, dass es in der Kirche in vorreformatorischer Zeit ein Petrusheiligtum gegeben hat. Petrus saß mit einer dreifachen Krone auf dem Altar und hielt vor der Brust ein schwarzes Bündelein, das in einem Glas aufbewahrt war. In dieser Reliquie befanden sich – so jedenfalls war als Inschrift zu lesen – Teile der Palmzweige, die die Juden auf den Weg gestreut hatten, als Jesus in Jerusalem einzog.
Heute kann man ein anderes Bild des Petrus in unserer Kirche finden. Petrus, der Jünger, schaut von der Orgelempore auf die Gemeinde herab. In seiner Hand hält er zwei Schlüssel. Vielleicht wollte der Künstler damit zum Ausdruck bringen, dass es Menschen wie Petrus sind, denen Christus das Himmelreich aufschließt. Menschen, die genauso glauben und die genauso zweifeln wie er. Menschen, die sich von Jesus abwenden und wieder zu ihm zurückfinden, Menschen, denen die Verheißung Jesu gilt: Auf dich will ich meine Kirche bauen! – Für Menschen wie Petrus, für Menschen mit ihrem Glauben und mit ihrem Zweifel soll in der Peterskirche Platz sein.