Abschied von Pfarrer Matthias Ahnert
Neulich waren zwei Hesselberger in Rom. Sie
wissen schon: Kolosseum und Forum Romanum
und so. Am Ende der Romreise stand ein Besuch
im Vatikan auf dem Programm. Die beiden be-
treten den Petersplatz. Unzählige Menschen aus
aller Herren Länder bevölkern den Platz. Da geht
eine Balkontür auf und zwei Männer betreten die
Balustrade. „Sagt der eine Hesselberger zum an-
eren: Du, Fritz, den Mann rechts kenn i. Das ist
der Ahnert, der Mecherschamer Pfarrer. Aber der
andere, der im weißen G'wand, den kenn i net.
Wer issn des?“ Natürlich eine Anekdote. Im Kern
aber passt sie. Matthias Ahnert ist in der Region
Hesselberg zwar nicht ganz so berühmt wie der
Papst aber doch fast so. Nicht nur deswegen, weil
er immer dann zur Stelle war, wenn freigewor-
dene Pfarrstellen zu vertreten oder Notfälle an-
gefallen waren. Er überzeugte auch durch seine
kräftige, wortgewaltige Stimme und sein nahezu
unerschöpfiches Allgemeinwissen gespickt mit
detaillierten historischen Kenntnissen.
Zur Person:
Mattias Ahnert, 57 Jahre, Sohn, Bruder, Ehemann,
vierfacher Vater, Christ, Franke, Pfarrer, Chef über
einen Kindergarten und zahlreiche neben- und
ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, Amtsbruder,
Senior des Pfarrkapitels, Versöhner und Ver-
mittler, Stellvertreter des Dekans, Mitglied des
Dekanatsausschusses, Religionslehrer an der
Betty-Staedtler-Schule, Beauftragter für Mission
und Diakonie, Redakteur des „Kontakt“, Mitglied
in der Vorstandschaft der Lokalen Arbeitsgruppe
Hesselberg, Allrounder, …. und ab 1. März 2018 zu-
sammen mit seiner Susanne: Oberpfälzer!
Susanne Ahnert, „Jeder Pfarrer ist nur so stark,
wie die Frau an seiner Seite, die ihm den Rücken
freihält“, hat einmal ein Amtskollege gesagt.
Susanne Ahnert ist von Beruf Hauswirtschafte-
rin und Diätassistentin. Sie sorgte jeden Tag für
leckeres Essen bei den Kindern im Evangelischen
Kindergarten Wassertrüdingen. Neben dieser
Arbeit war sie in der Gemeinde vor Ort sehr prä-
sent und hatte an vielen Stellen mitgearbeitet.
Unzählige Male war sie an der Haustüre oder am
Telefon, um Wünsche zu vertrösten: „Wenn mein
Mann wieder da ist, ruft er Sie zurück!“
Nun verlassen beide zusammen mit Tochter
Magdalena unser Dekanat.
Magdalena (17) macht zur Zeit ein Freiwilliges So-
ziales Jahr im Diakoniewerk Neuendettelsau. Sie
ist die einzige, die noch mit umziehen wird; die
großen Geschwister werden ihre Eltern hoffent-
Elisabeth (25) verbringt nach einer hauswirt-
schaftlichen Ausbildung ein Jahr als Au Pair in
den USA.
Rebecca (23) hat im September geheiratet, lebt
mit ihrem Mann Georg, einem Kfz-Meister, am
Hesselberg und arbeitet als Erzieherin in Gun-
zenhausen.
Sebastian (21) macht in Regensburg eine Aus-
bildung zum Kinderkrankenpfeger und seine
Freundin Elisabeth studiert dort Lehramt.
Nach nunmehr 15 Jahren Dienst in seinen beiden
Gemeinden Obermögersheim und Altentrüdin-
gen, den er stets mit viel Herzblut und großem
Engagement versehen hat, verlässt Matthias
Ahnert unsere Region. Er hält am 4. Februar den
vorerst letzten Gottesdienst in Altentrüdingen
und am 11. Februar in Obermögersheim mit an-
schließender Verabschiedung. Am 1. März 2018
ist Dienstbeginn in den Gemeinden Edelsfeld
mit Kürmreuth im Dekanat Sulzbach-Rosenberg.
Dann liegen Abschied und Umzug hinter ihm.
Den neuen Kontakt lässt er sich aus Wassertrü-
dingen zuschicken und wird ihn sicher genau
lesen.
Für Matthias Ahnert ist der Beruf Pfarrer eine
Lebensaufgabe, eine Berufung und ein Beruf,
der für das Miteinander von Glauben und Leben,
Gott und Menschen viele Möglichkeiten hat. So-
wohl bei der immer wieder sehr abwechslungs-
reichen Arbeit, als auch mit der Vielzahl von Men-
schen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen, die
sich in der Gemeinde begegnen.
Jetzt feiern sie noch ein letztes Weihnachten am
Hesselberg. Und dann geht es ans Packen.
Wir wünschen ihm, seiner Susanne und seinen
Kindern Gottes unerschöpfichen Segen!